Kinder lernen Musik: Darum ist die musikalische Förderung in jungen Jahren so wichtig

Kinder lernen Musik schnell zu lieben 💑. Das Musizieren wird oftmals wie jedes Hobby angesehen. Doch gerade im Vergleich zum Sport oder zu fast jedem anderen Zeitvertreib zeigt sich, dass das Erlernen eines Instruments den Kindern und Jugendlichen zahlreiche positive Eigenschaften vermitteln kann. Mitunter mündet das erste zaghafte Auswählen einer Flöte oder einer Gitarre in einer beruflichen Laufbahn, die gleichfalls auf der Musik basiert. Grund genug, den Nachwuchs möglichst früh für diese Kunstform zu begeistern. Doch welche Möglichkeiten stehen dabei eigentlich offen und worauf ist bei der Entscheidung für ein Instrument sowie für eine Musikschule zu achten?


Fünf gute Gründe, ein Instrument zu lernen – diese Eigenschaften und Fähigkeiten profitieren

Mit einigem Stolz blicken viele Eltern auf ihr Kind, das wunderbare Melodien auf dem Instrument spielt oder das mit seiner begabten Stimme im Chor auffällt. Doch es sind nicht alleine das musikalische Verständnis und das Singen, die im Musikunterricht gefördert werden. Wer sich dort anmeldet, trainiert unterschiedliche Bereiche des Geistes und des Körpers. Zudem lassen sich Vorteile in der Charakterbildung und der menschlichen Reife erzielen. Denn klar ist auch, dass nur wenige Musikschüler mit einem derart großen Talent gesegnet sind, dass ihnen der Erfolg in den Schoß fällt. Wer ihn erreichen will, muss oftmals hart dafür arbeiten.

1. Die Intelligenz verbessert sich

Im Jahre 2019 ergab eine Studie, die an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver an rund 110.000 Schülern durchgeführt wurde, dass das regelmäßige Musizieren – sowohl alleine als auch im Orchester – sowie das Singen im Chor zu einer Leistungssteigerung bei Kindern und Jugendlichen führen kann. Jene Probanden, die mehrmals in der Woche eine Musikschule aufsuchten, wiesen im Durchschnitt bessere Noten auf. Mehr noch: Nicht nur die Intelligenz wird auf ein höheres Niveau gehoben, sondern auch das Sprachvermögen profitiert. Denn Sprache und Musik werden teilweise in den gleichen Bereichen des Gehirns verarbeitet.

2. Körperkoordination und kognitive Fähigkeiten werden geschult

Zugegeben, gerade für Neueinsteiger ist es nicht immer ganz einfach, den richtigen Ton zu finden. Doch mag aller Anfang auch schwer sein, so lohnt es sich, diszipliniert weiterzumachen. Denn das Lesen der Noten bei gleichzeitigem Spielen des Instruments steigert das kognitive Niveau. Zwischen dem Gehirn und den Gliedmaßen der Kinder werden schnelle Verbindungen geknüpft und über die Jahre des Musizierens gestärkt. Gleichfalls erhöht sich die Fähigkeit der Konzentration. Tatsächlich sind die meisten Musikschüler anschließend nicht nur in der Lage, ein Instrument schnell zu spielen – vielmehr steigt zugleich ihre Auffassungsgabe in der Schule und im Alltag.

3. Ein Zuwachs an Kreativität stellt sich ein

Natürlich lernen die Kinder im Musikunterricht nicht nur das reine Spielen vom Blatt. Gerade in den höheren Jahrgängen werden sie dazu ermutigt, auch selbst ein wenig zu komponieren und die abstrakt wirkenden Noten zu einer harmonischen Melodie zu vereinen. Ein kleines Kunststück, das gewiss hörenswert ist, das ebenso aber das kreative Denken fördert. Daraus ergibt sich ein Vorteil, der später nicht nur in der Musik angewendet werden muss, sondern der auch verbesserte Leistungen in allen künstlerischen Bereichen erkennen lässt. Dazu können die Malerei, der Umgang mit der Sprache sowie die bildenden und darstellenden Künste gehören.

4. Auch Disziplin und Durchhaltevermögen werden gesteigert

Manchmal dauert es mehr als nur einige Monate, ehe sich aus der Gitarre, der Geige oder dem Schlagzeug jene wohlklingenden Töne entlocken lassen, auf die der Musikschüler lange hinarbeitet. Und doch ist sein Einsatz die Mühen wert. Er lernt schon früh im Leben, mit Fehlern und Rückschlägen umzugehen. Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen: Wer beim Musizieren ein hohes Level erreichen möchte, muss regelmäßig üben und persönliche Verbesserungen anstreben. Kinder lernen Musik – und trainieren zugleich ihr Durchhaltevermögen, das neben der Disziplin wohl der einzige Schlüssel zum Erfolg ist.

5. Die soziale Kompetenz wird gestärkt

Ein gut funktionierendes Orchester und ein Chor lassen sich durchaus mit einer Sportmannschaft vergleichen: Überdurchschnittliche Leistungen können nur vollbracht werden, wenn sich aus den einzelnen Individuen ein Team formen lässt. Und hier ist der Einzelne gefragt, sich auf seine Mitschüler in der Musikschule zu verlassen, sich in eine bestehende Hierarchie einzufügen, Verantwortung für das große Ganze zu übernehmen – und seinen Teil zum Gelingen beizutragen. Tatsächlich gelten langjährige Musikschüler als teamfähig, wodurch sie später bei der Bewerbung für einen Arbeitsplatz durchaus Vorteile erlangen können. Darüber hinaus agieren sie im menschlichen Miteinander meist souveräner und freundlicher.

Vom Wunsch zum Instrument – so bereiten sich Kinder auf die Musikschule vor

Wer ein Instrument erlernen möchte, kann dafür aus einem breiten Angebot wählen. Denn grob unterschieden werden die Tasten-, die Schlag-, die Saiten- und die Blasinstrumente. Doch mit ihnen können voneinander abweichende Schwierigkeitsgrade verbunden sein. Zudem ist nicht jedes von ihnen in dem musikalischen Genre angesiedelt, das der Musikschüler mag. Ebenso ist zu beachten, dass von Instrument zu Instrument kein pauschaler Zeitraum angesetzt werden kann, nach dem sich erste Fortschritte zeigen. Wo das Zupfen der Gitarrensaiten meist recht schnell gelingt, kann es Jahre dauern, ehe am Schlagzeug das richtige Rhythmusgefühl gefunden wurde.

Grundsätzlich sollten Eltern auf die Wünsche und auf eine möglicherweise bereits erkennbare Begabung der Kinder eingehen. Zumal sich recht simple Instrumente wie die Blockflöte, die Ukulele oder das Xylophon schon zu geringen Preisen erwerben lassen – das genügt häufig, um den Nachwuchs bei den ersten musikalischen Gehversuchen zu unterstützen. Ohnehin muss nicht in jungen Jahren die gesamte Karriere als künftiger Musiker im Voraus geplant werden. Wichtig ist es, dass das Kind seine Neigungen und Fähigkeiten eigenständig erkunden darf und dass ihm die Möglichkeit gegeben wird, unterschiedliche Instrumente auszuprobieren. Früher oder später landet es genau dort, wo es die besten Leistungen zeigt und wo es sich wohlfühlt.

Natürlich müssen auch das Alter sowie der körperliche und geistige Entwicklungsstand des künftigen Musikschülers einbezogen werden. Ein Kind von drei oder vier Jahren dürfte mit einem komplex zu bespielenden Instrument wie dem Akkordeon ebenso überfordert sein wie mit der Größe und dem Gewicht des Kontrabasses. Zudem gilt, dass die Motivation des Kindes von möglichst frühen Erfolgen abhängt. Je leichter ihm das Musizieren gelingt und dabei vielleicht sogar Spaß auslöst, desto mehr ist es bereit, Disziplin und Ehrgeiz in das Erlernen einzubringen. Es ist verständlich, dass in diesem Punkt neben der Unterstützung durch die Eltern vor allem die Anmeldung an der Musikschule in den Fokus rückt.

Im Web und im persönlichen Austausch – so lässt sich die beste Musikschule finden

Nicht nur bei der Auswahl des Instruments ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Ein ähnlich breites Angebot findet oftmals vor, wer seine Kinder in der Musikschule anmelden möchte. In diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert. Einerseits, weil sich immer mehr Lehrer selbstständig machen und es sogar in ländlichen Regionen kaum noch eine Unterversorgung mit musikalischem Unterricht gibt. Andererseits, weil viele Schulen ihr Programm längst digitalisiert haben. So können Übungen, Unterrichtsinhalte und das persönliche Gespräch mit dem Lehrer über das Internet wahrgenommen werden. Der Musikschüler findet somit bessere Bedingungen vor, um effizient und schnell zu lernen.

Der erste Ansprechpartner für die Eltern ist dabei in der Regel die Musikschule der Stadt. Bei ihr handelt es sich um eine öffentlich-rechtliche Einrichtung, die von den Gemeinden und Kommunen mitfinanziert wird. Der erhebliche Vorteil dabei sind die zumeist günstigen Kosten, die pro Unterrichtseinheit anfallen. Nachteilig kann sich der persönliche Umgang zwischen Lehrern und Schülern gestalten – nicht immer ist es aufgrund der knappen Zeiteinteilung möglich, auf alle individuellen Wünsche und Bedürfnisse optimal einzugehen. Neben den normalen Musikschulen bieten viele Landkreise auch den Unterricht in der Volkshochschule an, wobei dort oftmals aber nur eine geringe Auswahl an Instrumenten zur Verfügung steht.

Allerdings liegen private Musiklehrer ganz im Trend. Bei ihnen ist zwar mit höheren Kosten je Stunde zu rechnen. Dennoch gelingt es im Einzelunterricht natürlich deutlich besser, die Talente eines Schülers zu erkennen und sie zu fördern. Dank des technischen und digitalen Fortschritts kann mittlerweile auch online die Musikschule der Wahl gefunden werden. Zudem ist auf diese Weise ein Vergleich der Kosten und des Programms aller Anbieter möglich. Insgesamt ergeben sich somit bessere Bedingungen, als sie noch vor einem oder zwei Jahrzehnten üblich waren. Kinder erlangen dabei einen leichteren und besseren Zugang zu Unterricht und Lehrern – und bewältigen damit den Einstieg in die Musik schneller und effizienter.

Vom Hobby zum Beruf – so wird der Grundstein für die erfolgreiche Karriere gelegt

Je interessanter und motivierender der Musikunterricht gestaltet wird, desto mehr erhalten Kinder und Jugendliche damit einen ebenso spielerischen wie lehrreichen Zeitvertreib, dem sie gerne nachgehen. Mitunter lassen sie schon in jungen Jahren erkennen, dass sie sich auch einen beruflichen Werdegang in der Musik vorstellen können. Hierfür stehen unterschiedliche Wege offen. Populär ist dabei natürlich die Karriere als Sänger oder Musiker. Wer sich für moderne Genres nicht begeistern kann, strebt eine Stellung in einem Chor oder in einem Orchester an. Damit verbunden wären Tätigkeiten am Theater sowie bei Film, Fernsehen und im Radio.

Daneben eröffnet sich der gesamte Bereich der Arbeit als Musiklehrer. Etwa an den staatlichen und kommunalen Einrichtungen – wobei dafür meist ein abgeschlossenes Studium der Musik oder der Pädagogik vorliegen muss. Einfacher ist dagegen der Sprung in die Selbstständigkeit: Private Musiklehrer sind heute so gefragt wie nie zuvor. Wer beim Spielen eines oder mehrerer Instrumente ein vergleichsweise hohes Niveau erlangt hat, kann damit bereits seinen Unterricht anbieten und Neueinsteigern bei den ersten Schritten helfen. Übrigens eine Tätigkeit, die vielfach nicht unbedingt als fester Beruf ausgeübt wird: Auch ältere Schüler oder Studenten verdienen sich auf diese Weise gerne ein attraktives Taschengeld.

Zudem wird das Spielen eines Instruments oft als Grundlage gesehen, um eine Ausbildung zum Instrumentenbauer zu absolvieren. Neben dem handwerklichen Geschick kommen hier vor allem dem musikalischen Gehör und der Kreativität eine besondere Bedeutung zu. Zwei Eigenschaften also, die oft über das jahrelange Üben an der Musikschule verbessert werden. Ähnliches gilt für den Einstieg in das Komponieren und Produzieren von Musik. Auch eine Laufbahn als Audio-Engineer oder als Tontechniker basiert auf einem erstklassigen musikalischen Verständnis. Es gibt somit diverse Möglichkeiten, das einstige Hobby später zum Beruf werden zu lassen. Aller Anfang liegt dennoch in der Wahl für ein Instrument, mit dem dieser Weg eingeschlagen wird.