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Gitarre lernen

Gitarre lernen im Grundschulalter: Ein Leitfaden für Eltern

Gitarre lernen, die ersten Schritte für Kinder. Viele Eltern fragen sich, ob es sinnvoll ist, dass schon Grundschulkinder ein Musikinstrument wie die Gitarre erlernen. Die kurze Antwort lautet: Ja! Gitarre spielen macht nicht nur Spaß, sondern fördert Kinder in ihrer kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung. Im Folgenden erfahren Sie, welche Vorteile das Musizieren bietet, wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können und welche Wege es gibt, Gitarre zu lernen – von der klassischen Akustikgitarre über die E-Gitarre bis zu modernen Lern-Apps. Außerdem beleuchten wir, wo man Unterricht findet und vergleichen Online- und Offline-Unterricht.


Warum Gitarre lernen? – Kognitive, soziale und emotionale Vorteile

Das Erlernen eines Instruments wie der Gitarre bereichert Kinder auf vielfältige Weise. Hier einige wichtige Vorteile im Überblick:

  • Kognitive Entwicklung: Musik aktiviert das Gehirn umfassend. Kinder, die ein Instrument spielen, verbessern häufig ihre Konzentration und ihr Gedächtnis. Studien zeigen, dass regelmäßiges Musizieren positive Auswirkungen auf schulische Leistungen haben kann – insbesondere in Fächern wie Mathematik und Sprachen. Notenlesen und das Koordinieren von Fingerbewegungen beim Gitarrespielen fördern das abstrakte Denken und die Intelligenz Ihres Kindes.
  • Soziale Fähigkeiten: Ob im Musikunterricht, in der Schulband oder beim Vorspiel vor Familie und Freunden – Gitarre spielen ist oft auch ein gemeinschaftliches Erlebnis. Kinder lernen, zuzuhören und sich in Gruppen einzufügen, wenn sie beispielsweise im Ensemble musizieren. Das gemeinsame Musizieren fördert Teamfähigkeit und Rücksichtnahme. Außerdem können durch Musik neue Freundschaften entstehen, da sich Kinder über ihr Hobby austauschen und zusammen üben.
  • Emotionale Stärke: Musik ist ein wunderbares Ventil für Gefühle. Beim Gitarreüben lernt Ihr Kind, Geduld und Durchhaltevermögen zu entwickeln – wichtige Eigenschaften, die auch im Alltag helfen. Jedes neu erlernte Lied und jeder gemeisterte Akkord schenkt Erfolgserlebnisse und stärkt das Selbstvertrauen. Zudem ermöglicht Gitarrespielen, Emotionen auszudrücken: Ein fröhliches Lied kann die Stimmung heben, ein ruhiges Zupfmuster kann beruhigen. Insgesamt trägt das Musizieren zur emotionalen Intelligenz bei und hilft Kindern, ausgeglichener und selbstbewusster zu werden.

Neben diesen Aspekten ist Gitarre spielen schlicht eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Es bietet eine kreative Alternative zu Bildschirmzeit und gibt Kindern die Gelegenheit, etwas Eigenes zu schaffen. Die Mischung aus Spaß und Lernen macht das Musizieren zu einem Hobby, von dem Ihr Kind in vielerlei Hinsicht profitiert.

Gitarre lernen, ein Ratgeber
Gitarre lernen, ein Ratgeber

Wie Eltern ihr Kind beim Gitarrelernen unterstützen können

Als Eltern können Sie entscheidend dazu beitragen, dass Ihr Kind motiviert bleibt und Freude am Gitarrespielen hat. Hier einige praktische Tipps, wie Sie Ihr Grundschulkind auf seinem musikalischen Weg begleiten können:

  • Motivation durch Spaß: Sorgen Sie dafür, dass die Freude an der Musik im Vordergrund steht. Lassen Sie Ihr Kind Lieder üben, die es wirklich mag – vielleicht ein Lieblingslied aus dem Radio oder ein bekanntes Kinderlied. Wenn Kinder Stücke spielen dürfen, die ihnen gefallen, sind sie viel begeisterter bei der Sache. Sie können auch kleine Spiele oder Herausforderungen ins Üben einbauen (z. B. „Schaffst du den Akkordwechsel drei Mal hintereinander fehlerfrei?“) oder mit Belohnungen arbeiten, um die Motivation hochzuhalten. Wichtig ist, dass Gitarrespielen nicht als lästige Pflicht empfunden wird, sondern als etwas Positives.
  • Regelmäßige Übungsroutine: Helfen Sie Ihrem Kind, eine gute Übegewohnheit zu entwickeln. Am effektivsten lernen Kinder, wenn sie regelmäßig in kurzen Einheiten üben – zum Beispiel 10 bis 15 Minuten täglich. Ein fester Zeitpunkt im Tagesablauf (etwa direkt nach den Hausaufgaben oder vor dem Abendessen) kann helfen, das Üben zur Routine zu machen. Dabei darf die Routine gern flexibel bleiben: Wenn Ihr Kind mal gar keine Lust hat oder müde ist, zwingen Sie es nicht. Pausen sind erlaubt und wichtig, damit die Freude erhalten bleibt. Insgesamt bringt jedoch häufigeres, kürzeres Üben mehr als seltene, lange Sessions. Stellen Sie außerdem sicher, dass ein ruhiger, gemütlicher Platz zum Spielen zur Verfügung steht – ein Ort, an dem das Instrument griffbereit ist und an dem Ihr Kind ungestört klimpern kann.
  • Geduld und positive Verstärkung: Lernen braucht Zeit – das gilt auch beim Gitarrespielen. Seien Sie geduldig, wenn es mal nicht sofort klappt. Überfordern Sie Ihr Kind nicht, sondern gehen Sie Schritt für Schritt voran. Loben Sie ehrlich für Fortschritte, selbst für kleine Erfolge („Toll, heute klingen die Töne schon viel sauberer!“). Positive Rückmeldungen stärken das Selbstbewusstsein Ihres Kindes. Sollte es Frust geben – etwa weil die Finger weh tun oder ein Lied schwierig ist – trösten und ermutigen Sie. Zeigen Sie Verständnis, aber erinnern Sie auch daran, wie weit Ihr Kind schon gekommen ist. Vermeiden Sie zu großen Druck; Druck kann die Freude am Gitarrelernen schnell nehmen. Besser wirkt ein freundliches „Du schaffst das, ich glaube an dich!“ als ständiges Ermahnen zum Üben.
  • Aktives Interesse und Unterstützung: Zeigen Sie Interesse an dem, was Ihr Kind lernt. Bitten Sie es zum Beispiel gelegentlich, Ihnen etwas vorzuspielen – sei es ein neues Lied oder einfach ein paar Töne. Applaudieren Sie und zeigen Sie stolz, dass Sie die Fortschritte sehen. Sie können sich auch als Publikum bei kleinen „Hauskonzerten“ zur Verfügung stellen (Großeltern oder Geschwister hören sicher auch gern zu). Manche Eltern entscheiden sich sogar, selbst ein bisschen Gitarre zu lernen, um gemeinsam mit dem Kind zu spielen. Das gemeinsame Musizieren – sei es mit Gitarre, Gesang oder einem einfachen Rhythmusinstrument – kann Ihrem Kind viel Spaß machen und motiviert zusätzlich. Auch das Hören verschiedener Musikstile zuhause oder ein Besuch von Konzerten (kindgerechte Veranstaltungen) kann die Begeisterung für die Musik fördern.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld, in dem Ihr Kind sich mit der Gitarre entfalten kann. Sie müssen selbst kein Profi sein – schon allein Ihre Ermutigung und Ihr Verständnis bewirken eine Menge. Jeder kleine Erfolg auf der Gitarre wird Ihr Kind stolzer und motivierter machen, weiterzulernen.

Möglichkeiten, Gitarre zu lernen: Klassisch, elektrisch oder per App
Möglichkeiten, Gitarre zu lernen: Klassisch, elektrisch oder per App

Möglichkeiten, Gitarre zu lernen: Klassisch, elektrisch oder per App

Es gibt verschiedene Wege und Ansätze, wie Kinder im Grundschulalter das Gitarrespielen erlernen können. Je nach Interesse Ihres Kindes und den vorhandenen Möglichkeiten kommen unterschiedliche Lernwege in Frage:

Klassische Gitarre (Akustikgitarre)

Die klassische Gitarre – oft Konzertgitarre genannt – mit Nylonsaiten ist ein sehr beliebtes Einsteigerinstrument für Kinder. Sie hat einen warmen Klang und die weichen Nylonsaiten sind für ungeübte Kinderfinger angenehmer als Stahlsaiten. Für Kinder im Grundschulalter gibt es spezielle Kindergitarren in kleineren Größen (z. B. 1/2-Größe oder 3/4-Größe), die an die Körpergröße und Handspanne junger Musiker angepasst sind. Auf einer passenden klassischen Gitarre können Kinder die Grundlagen wie Akkorde greifen, einfache Melodien zupfen und Noten lesen Schritt für Schritt erlernen. Viele Musikschulen beginnen den Unterricht auf der klassischen Gitarre, da sie eine gute Basis für verschiedene Musikrichtungen bietet. Ihr Kind kann darauf sowohl klassische Stücke als auch Kinderlieder oder Pop-Melodien spielen. Die klassische Gitarre ist leicht transportierbar und jederzeit spielbereit (kein Verstärker nötig), was spontanes Üben erleichtert. Wenn Ihr Kind noch unentschlossen ist oder einfach erstmal die Grundlagen lernen soll, ist die Akustikgitarre eine sehr gute Wahl.

E-Gitarre

Die E-Gitarre übt auf viele Kinder eine große Faszination aus – vor allem, wenn sie Rock-, Pop- oder Metal-Musik lieben. Grundschulkinder können durchaus auch auf der E-Gitarre anfangen, sofern das Instrument von der Größe her passt (es gibt z.B. verkleinerte E-Gitarren für Kinder) und ein gewisses Interesse am elektrischen Sound vorhanden ist. Die E-Gitarre hat Stahlsaiten und benötigt einen Verstärker, um Klang zu erzeugen. Das bedeutet etwas mehr Ausstattung: Gitarre, Kabel, Verstärker (für zu Hause oft auch Kopfhörer, damit die Nachbarn geschont werden). Vorteil: Die Saiten einer E-Gitarre liegen oft etwas tiefer und lassen sich mit weniger Kraft herunterdrücken, was kleinen Händen das Greifen erleichtern kann. Außerdem ermöglicht die E-Gitarre coole Effekte und Klänge – von verzerrtem Rocksound bis zu sanften Tönen ist alles drin. Nachteil: Gerade jüngere Kinder könnten am Anfang von den vielen Knöpfen und Einstellungen (Verstärker, Tonabnehmer, Lautstärke) überfordert sein. Hier ist anfänglich Hilfe der Eltern oder Lehrperson nötig, um die Technik einzustellen. Wichtig ist, dass Ihr Kind wirklich die E-Gitarre wünscht – denn die größte Motivation kommt, wenn es genau das Instrument spielen darf, das es begeistert. Hat Ihr Nachwuchs Spaß an lautem Gitarrenrock und möchte gern ein „E-Gitarrist“ sein, spricht nichts dagegen, diesen Weg zu gehen. Grundlegende Spieltechniken (Greifen von Tönen/Akkorden, Rhythmusgefühl) lernt man auf E- und Akustikgitarre gleichermaßen. Manche Familien entscheiden, mit einer leisen akustischen Gitarre zu starten und später auf E-Gitarre umzusteigen, andere fangen direkt elektrisch an. Beides ist okay – wichtig ist die Freude des Kindes.

Lern-Apps und digitale Hilfsmittel

In der heutigen digitalen Zeit gibt es zusätzlich zur klassischen Unterrichtsmethode auch moderne Lern-Apps und Online-Programme, die Kindern das Gitarrespielen auf spielerische Weise näherbringen. Solche Apps sind oft wie ein Game aufgebaut: Ihr Kind spielt auf der echten Gitarre und die App erkennt die Töne über das Mikrofon. Richtig gespielte Noten oder Akkorde werden mit Punkten, Sternen oder anderen Belohnungen honoriert (Prinzip der Gamification). Das motiviert besonders junge Anfänger, weil das Üben zum Spiel wird. Beispielsweise gibt es Apps, die bunte Animationen, kindgerechte Songs und kleine Challenges bieten, sodass Kinder fast wie bei einem Computerspiel immer neue Level auf der Gitarre freischalten. Solche Anwendungen können das Notenlernen und Rhythmustraining unterstützen oder einfache Lieder zum Mitspielen anbieten. Bekannte Beispiele (ohne hier Werbung zu machen) sind etwa kindgerechte Varianten von populären Lern-Apps, bei denen das Gitarrespielen Schritt für Schritt erklärt wird und man sofort Feedback bekommt, ob die Töne stimmen.

Wichtig ist, dass eine App stets als Ergänzung dient. Gerade für Grundschulkinder empfiehlt es sich, die Nutzung zu begleiten: Schauen Sie gemeinsam auf den Bildschirm, hören Sie zu, wenn Ihr Kind mitspielt, und helfen Sie bei Schwierigkeiten. Digitale Helfer können Wiederholungen und Grundlagenübungen spannend gestalten und sind zeitlich flexibel einsetzbar – zum Beispiel kann Ihr Kind zusätzlich zum wöchentlichen Unterricht daheim mit der App üben. Allerdings ersetzen sie nicht die menschliche Anleitung komplett. Die ideale Kombination kann sein: klassischer Unterricht plus spielerisches Üben mit Apps. So verbindet man das Beste aus beiden Welten. Wenn kein Präsenzunterricht möglich ist, können gute Lern-Apps und Online-Videokurse natürlich auch erstmal einen Einstieg bieten, bis vielleicht später ein Lehrer hinzukommt. Achten Sie bei der App-Auswahl darauf, dass sie kindgerecht aufbereitet ist, eine intuitive Bedienung hat und das Kind weder überfordert noch mit Werbung ablenkt. Richtig eingesetzt, machen digitale Lernhilfen das Gitarrelernen noch abwechslungsreicher.

Wo findet man Gitarrenunterricht?

Wenn Ihr Kind Gitarre lernen möchte, stellt sich die Frage: Wo und wie lernen? Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, qualifizierten Gitarrenunterricht zu finden:

  • Musikschule: Eine örtliche Musikschule (kommunal oder privat) ist oft die erste Anlaufstelle. Dort unterrichten ausgebildete Musikpädagog:innen, die Erfahrung mit Kindern haben. In Musikschulen können Kinder meist einmal pro Woche Unterricht erhalten, entweder als Einzelstunde oder in kleinen Gruppen. Vorteile sind eine feste Struktur, oftmals Vorspielmöglichkeiten (z.B. kleine Konzerte, Prüfungen) und die Gemeinschaft mit anderen musikbegeisterten Kindern. In der Regel beginnt man an Musikschulen auf der klassischen Gitarre, aber viele Schulen bieten später auch E-Gitarren-Kurse an. Der Unterricht an einer Musikschule folgt meist einem pädagogischen Konzept, das schrittweise aufbaut, und kann sehr motivierend wirken. Beachten Sie, dass es in einigen Regionen Wartelisten geben kann – eine frühzeitige Anmeldung ist hilfreich.
  • Privater Gitarrenlehrerin: Eine Alternative oder Ergänzung zur Musikschule ist der Privatunterricht. Das kann z.B. eine freiberuflicher Gitarrenlehrerin sein, der/die entweder zu Ihnen nach Hause kommt oder Ihr Kind in seinem/ihrem Studio unterrichtet. Private Lehrer:innen können den Unterricht oft flexibler gestalten und ganz individuell auf das Lerntempo und die Interessen Ihres Kindes eingehen. Hat Ihr Kind z.B. einen speziellen Musikgeschmack (etwa es liebt Rockmusik), kann der/die Lehrerin gezielt passende Songs auswählen. Private Stunden sind meist Einzelunterricht, was sehr effektiv sein kann. Manchmal sind sie etwas teurer als Musikschulen, dafür bekommt Ihr Kind volle Aufmerksamkeit. Fragen Sie im Freundeskreis oder bei örtlichen Musikgeschäften nach Empfehlungen für gute Gitarrenlehrer:innen. Achten Sie darauf, dass der/die Lehrende Erfahrung mit Kindern hat und eine geduldige, fröhliche Art mitbringt – gerade für Grundschüler ist ein liebevoller Umgang wichtig, damit sie gerne zum Unterricht gehen.
  • Online-Plattformen und Fernunterricht: In den letzten Jahren hat sich auch Online-Unterricht stark etabliert. Es gibt verschiedene Plattformen, auf denen man Gitarrenlehrer:innen für Video-Unterricht finden kann. Dabei erfolgen die Stunden per Video-Call (z.B. via Zoom oder spezialisierte Musik-Lernplattformen). Dies ermöglicht Ihnen, auch Lehrer:innen auszuwählen, die vielleicht nicht in Ihrer Nähe wohnen. Manche Websites (oder Apps) vermitteln erfahrene Musiklehrkräfte, die Kinder online unterrichten und z.B. Unterrichtsmaterial digital bereitstellen. Zusätzlich gibt es Online-Kurse zum selbstständigen Lernen: Das sind strukturierte Videolektionen, oft mit Übeaufgaben und Community-Foren, wo man Fragen stellen kann. Solche Angebote können für ältere Kinder oder als Ergänzung sinnvoll sein. Für Grundschulkinder ist jedoch meist der direkte Kontakt – ob online live oder offline – wichtig, damit sie Rückfragen stellen können und persönliche Motivation bekommen. Online-Unterricht kann eine gute Lösung sein, wenn vor Ort kein Lehrer verfügbar ist, wenn flexible Zeiten benötigt werden oder um Anfahrtswege zu sparen. Weiter unten vergleichen wir noch die Vor- und Nachteile genauer.
  • Schul-AGs, Vereine und weitere Optionen: Manchmal bieten Grundschulen selbst im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften (AGs) Gitarrenkurse an. Auch Jugendhäuser, Kirchen oder Kulturvereine vor Ort könnten Gitarrenrunden für Kinder anbieten. Diese sind oft gruppenbasiert und legen den Fokus auf Spaß am gemeinsamen Musizieren. Solche Angebote sind hervorragend, um erstmal Interesse zu wecken, allerdings ersetzen sie meist keinen systematischen Unterricht über Jahre. Dennoch lohnt es sich, im Umfeld die Augen offen zu halten: Vielleicht gibt es einen engagierten Musikstudenten, der Nachmittagskurse anbietet, oder einen Verein, der Kindern kostengünstig Instrumentalunterricht ermöglicht. Jede Gelegenheit, bei der Ihr Kind Gitarre spielen kann, trägt zur Übung und Begeisterung bei.

Kurz gesagt: Ob an der Musikschule, bei einer privaten Lehrperson, über Online-Plattformen oder in der Schule – Gitarrenunterricht ist leicht zugänglich. Wählen Sie die Option, die am besten zu Ihrem Kind und Ihrem Alltag passt. Es kann auch sinnvoll sein, verschiedene Wege zu kombinieren (z.B. Schul-AG plus privater Unterricht, oder Musikschule plus zusätzliches Online-Üben). Wichtig ist, dass Ihr Kind sich wohlfühlt und kontinuierlich lernen kann.

Online- vs. Offline-Unterricht: Vor- und Nachteile
Online- vs. Offline-Unterricht: Vor- und Nachteile

Online- vs. Offline-Unterricht: Vor- und Nachteile

Gerade in der heutigen Zeit stellt sich oft die Frage, ob Musikunterricht online (also via Internet) genauso gut ist wie der klassische Präsenzunterricht vor Ort. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile, die wir hier gegenüberstellen:

Online-Unterricht

Vorteile: Online-Gitarrenunterricht bietet eine hohe Flexibilität. Ihr Kind kann von zuhause aus lernen, was Fahrzeiten und -kosten spart. Auch bei schlechtem Wetter oder leichten Erkrankungen (wenn Ihr Kind z.B. erkältet, aber noch munter ist) muss keine Stunde ausfallen – man kann sich einfach vor dem Bildschirm einfinden. Zudem ermöglicht Online-Unterricht den Zugang zu Lehrer:innen, die weiter weg wohnen oder auf bestimmte Stilrichtungen spezialisiert sind. Sie sind also nicht auf das lokale Angebot beschränkt. Manche Kinder fühlen sich in der vertrauten Umgebung zuhause sogar wohler und trauen sich mehr. Darüber hinaus sind oft die Zeiten flexibler vereinbar; es gibt auch Möglichkeiten zu kurzen Check-ins oder Chat-Kontakt zwischen den Stunden. Einige Online-Angebote zeichnen die Video-Lektionen auf, sodass Ihr Kind sie später nochmal ansehen kann. Und nicht zuletzt können reine Online-Kurse oder Tutorials eine kostengünstigere Option sein, da sie keine Raumkosten etc. haben.

Nachteile: Dem stehen einige Herausforderungen gegenüber. Im Online-Unterricht kann die Lehrkraft die Haltung und Fingerstellung Ihres Kindes nicht direkt physisch korrigieren. Gerade bei Anfängern ist es aber wichtig, dass z.B. die Handhaltung an der Gitarre stimmt, um Verletzungen oder falsche Techniken zu vermeiden. Zwar kann ein aufmerksamer Online-Lehrer per Webcam vieles sehen, aber es ist nicht ganz so effektiv wie in Person, wo er auch mal die Finger richtig auf die Saite legen helfen kann. Auch das gemeinsame Musizieren (z.B. im Duett spielen) ist online schwieriger, da Bild- und Tonübertragung immer eine kleine Verzögerung haben. Zudem braucht es technische Voraussetzungen: Eine stabile Internetverbindung, ein geeignetes Endgerät mit Kamera und Mikrofon, und etwas Technikverständnis. Manchmal können technische Probleme (schlechter Ton, Verbindungsabbrüche) den Unterricht stören. Wichtig ist auch die Konzentration: Zuhause lauern mehr Ablenkungen (Spielzeug, Geschwister, etc.), und manche Kinder tun sich schwerer, vor dem Bildschirm die Aufmerksamkeit zu halten. Online-Unterricht erfordert daher mehr Eigenmotivation und Unterstützung durch die Eltern, um das Kind bei der Sache zu halten. Für jüngere Grundschulkinder ist eine rein virtuelle Lernsituation nicht immer ideal, weil sie den persönlichen Bezug zur Lehrperson noch sehr brauchen.

Präsenzunterricht (Offline)

Vorteile: Der klassische face-to-face Unterricht punktet vor allem mit dem direkten menschlichen Kontakt. Die Lehrkraft ist physisch anwesend und kann optimal auf Ihr Kind eingehen. Sie sieht Haltung, Körperspannung und Fingerpositionen genau und kann bei Bedarf sofort eingreifen oder Hilfestellung geben (z.B. die Hand führen, die Körperhaltung justieren). Dadurch lernt Ihr Kind technisch von Anfang an richtig. Auch die nonverbalen Signale – ob Ihr Kind gerade unsicher ist, ob es irgendwo Verspannungen hat – nimmt eine Lehrerin vor Ort besser wahr. Zudem entsteht oft eine persönliche Bindung: Kinder freuen sich meist auf „ihre“ Gitarrenstunde und die gemeinsame Zeit mit der Lehrperson. Dieser soziale Aspekt und das direkte Feedback (Lob, Lächeln, gemeinsames Lachen) sind motivierend. Im Präsenzunterricht kann man außerdem zusammen musizieren: Derdie Lehrerin kann zur Begleitung ein zweites Instrument spielen oder mitsingen, was Spaß macht und das musikalische Gehör schult. Wenn in einer Musikschule gelernt wird, gibt es oft Vorspielstunden oder Ensemble-Angebote, sodass Ihr Kind Bühnenerfahrung und Teamwork sammeln kann. Insgesamt spüren viele Kinder im Offline-Unterricht eine klarere Struktur: Der Termin außer Haus schafft eine gewisse Verbindlichkeit und Routine, und das Umfeld (Musikschulraum oder Lehrerzimmer) ist frei von Ablenkungen, wodurch die Konzentration oft höher ist.

Nachteile: Präsenzunterricht erfordert organisatorisch etwas mehr Aufwand. Sie müssen fixe Termine einhalten, zu denen Ihr Kind zum Unterrichtsort gebracht werden muss – das kann je nach Entfernung und Terminkalender der Familie stressig sein. Bei Krankheit oder Urlaub fällt die Stunde oft aus (oder muss nachgeholt werden), was den Lernfluss unterbrechen kann. Wenig Flexibilität ist ein Punkt: Kurzfristig einen Termin verschieben ist schwieriger als online. Auch kann das Angebot begrenzt sein – nicht überall gibt es Lehrer:innen für jede Stilrichtung oder überhaupt eine Musikschule in Reichweite. Hinzu kommt der Kostenfaktor: Einzelunterricht offline ist meist teurer als eine App oder ein Online-Gruppenkurs. Und schließlich: Sollte die Chemie mit der Lehrperson mal nicht stimmen, muss man unter Umständen vor Ort erstmal eine Alternative finden, was auf dem Land z.B. nicht einfach ist. Doch diese Nachteile sind meist überwindbar mit guter Planung. Viele Eltern nehmen den Aufwand gern in Kauf, weil sie die Vorzüge des direkten Unterrichts für besonders wertvoll halten.

Fazit: Beide Unterrichtsformen haben also ihre Berechtigung. Für Grundschulkinder, die oft noch viel Anleitung brauchen, ist Präsenzunterricht in vielen Fällen optimal. Doch Online-Unterricht kann eine hervorragende Option sein, wenn beispielsweise kein guter Lehrer vor Ort verfügbar ist, wenn flexible Zeiten benötigt werden oder als Übergangslösung. Manche Familien kombinieren auch beides – etwa wöchentliche Stunden vor Ort und zwischendurch mal eine Online-Fragerunde, oder umgekehrt. Wichtig ist, was für Ihr Kind passt: Manche kommen mit Online-Stunden erstaunlich gut zurecht und genießen die Freiheit, andere brauchen die greifbare Nähe. Probieren Sie aus, was funktioniert. Sollte Ihr Kind online unkonzentriert sein, kann ein Wechsel zu Offline sinnvoll sein – und umgekehrt kann ein zeitaufwendiger Anfahrtsweg entfallen, wenn Ihr Kind online genauso begeistert lernt. Letztlich gilt: Hauptsache, die Musik bleibt mit Freude dabei!


Zum Schluss: Gitarre zu lernen im Grundschulalter ist ein wunderbares Abenteuer. Mit Ihrer Unterstützung und den heute verfügbaren Lernmöglichkeiten kann Ihr Kind dieses Abenteuer erfolgreich meistern. Ob es später ein Rockstar wird oder einfach nur zum Spaß klimpert – die positiven Effekte auf die Entwicklung und die schönen gemeinsamen Erlebnisse mit der Musik sind den Aufwand allemal wert. Viel Freude beim Zuhören und Begleiten Ihres kleinen Gitarristen!